Hier sind Sprüche und Verse nachzulesen, die sich in den Jahren angesammelt haben.
LASS DIR DEN MUT NICHT RAUBEN
SEI IM UNGLÜCK STOLZ UND FEST
WERDEN DOCH DIE BESTEN TRAUBEN
STETS AM HÄRTESTEN GEPRESST
Das erste Imponiergehabe des Menschen:
Sein aufrechter Gang.
OPERATIVE HEKTIK
ist ein Zeichen geistiger Windstille
Allerlei
Liebes-, Lust-, Manns- und Weibs-Sprüche
Die Lieb im Haus und der Wein im Kopf lassen sich nicht vertuschen.
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Die Liebe für eine, die Freundschaft für viele und für alle der Wein.
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Die Männer sollen die Weiber ehren,
sie können alle zusammen kein Kindlein gebären.
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Es müssen nicht alle heiraten, die einmal zusammen gähnen.
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Liebe ist eine Krankheit, die man haben will.
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Schönheit ist eine schöne Gab, nimmt aber mit der Zeit ab.
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Wenn zu zwei vernünftigen Männern eine Frau kommt,
entstehen zwei Narren.
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Wer allein schläft, bleibt lange kalt,
zwei wärmen sich einander bald.
Seitenspringern
geht's meistens nur verhältnismäßig
DIE SIEGERIN
Ein Auto und ein Lindenbaum,
die küssten sich geschwinde.
Das Bäumchen überstand es gut,
drum nennt man's jetzt SIEGlinde.
Denke nie, gedacht zu haben,
denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.
Denker sind Leute, die aufs Neue denken,
und die denken, dass das, was vorher gedacht worden war,
niemals hinreichend bedacht worden war.
Ein Narr kann mehr fragen, als 10 Weise beantworten können.
"Du, Peter, hast du gewusst, dass der Mensch nur ein Drittel seines Gehirns benutzt?"
"Und was macht er mit dem anderen Drittel?"
Niemals darfst du so tief sinken
den Kakao, durch den man dich zieht,
auch noch zu trinken.
Was ich denk und was ich tu'
trau ich auch den ander'n zu.
KEIN
SCHNEEMANN
ERLEBT
EINEN
ZWEITEN
FRÜHLING
Dabei sein ist wichtig,
und zwar im richtigen Moment.
WENIGE wissen Vieles
niemand weiß alles
aber manche WISSEN ALLES BESSER
Wo wir sind, geht alles durcheinander,
aber wir können nicht überall sein.
MONATSNIETE
1.
April, April,
der weiß nicht, was er will!
So typisiert des Volkes Mund
den Wechselbalg von Monat und
so zeigt er sich auch immer.
Und meistens noch viel schlimmer.
2.
Sich selbst nie treu
und stets entscheidungsscheu,
lockt er uns listig in den Wald
mit Frühlingssonnenschein
und knallt
im nächsten Augenblicke
uns Hagel ins Genicke.
3.
Grad' hier und jetzt,
wo man nichts höher schätzt
als brave Zuverlässigkeit,
wär' es doch allerhöchste Zeit,
dass wir uns distanzieren
von diesem Ewigvierten.
4.
Gewagt, getan!
Mit Neuererelan
vom A-pril weg, der niemals weiß,
ob er nun Regen oder Eis,
Tauwetter oder Schnee will.
Entwickeln wir den B-pril!
KOLLEKTIVE ERKENNTNIS
Der Erste meinte, drei mal drei wär acht.
Der Zweite zog mehr die Zehn in Betracht.
Um Streit zu meiden, sagte der Dritte:
"Dann trefft euch doch beide bei neun in der Mitte!"
Sie taten's, und bald schon erfuhren die Drei,
dass neun die richtige Lösung sei.
Drauf riefen sie, vereint im Chor: "Das isses!"
Hier zeigt sie klar der Wert des Kompromisses!"
Obwohl die
Mutter Natur
nicht mehr
ganz jung
ist,
wird sie
im Herbst
immer wieder
rot,
bevor sie
sich entkleidet.
Oskar Kokoschka (1886 - 1980)