Hauptbau
von der Hofseite | von der Parkseite |
Der östliche Flügel des Schlosses ist der älteste Teil. Er wurde 1721 erbaut.
Über dem Portal des Hauptbaus befindet sich ein Allianzwappen. Ein solches stellte die beiden Wappen eines Ehepaares zusammen.
Links ist das Wappen des Schlosserbauers, Philipp Ernst von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. Rechts ist das Wappen seiner zweiten Frau, Maria Anna, Gräfin zu Oettingen-Wallerstein.
Ein entsprechendes Wappen aus der ersten Ehe (1701 bis 1718) von Philipp Ernst mit Franziska Barbara Gräfin von Welz ist über dem Eingang des Kupferzeller Rathauses angebracht. Es wurde 2008 restauriert.
Missionshaus
von der Hofseite | von der Parkseite |
Im Missionshaus waren zunächst Kapuziner-Mönche vom Kloster Comburg eingezogen. Später wurden sie von drei Franziskaner-Patres aus Schillingsfürst abgelöst. Der Fürst beschäftigte katholische Beamte und Handwerker und siedelte Kolonisten aus Tirol, Böhmen und Ungarn in der Oberen Vorstadt an, so dass eine kleine katholische Gemeinde entstand.
Hauptbau und Missionshaus werden im Innern mit einer Treppe verbunden. Die Raumhöhe im ehemaligen Missionshaus ist sehr niedrig und die Räume haben noch heute die Originalgröße von Kapuzinerzellen.
Kleiner Bau
von der Hofseite | von der Parkseite |
Der dem Hauptbau gegenüberliegende Teil des Schlosses wurde im Jahre 1724 errichtet.
Das Wappen über dem Eingang des linken Schlossflügels zeigt links das Hohenloher Wappen von Fürst Karl Albrecht III. (Urenkel des Erbauers) und rechts das seiner Frau, Marie Elisabeth Auguste Prinzessin von Isenburg-Birstein.
Der so genannte ‚kleine Bau' wurde auch Prinzenbau genannt. Hier konnten die erwachsenen Prinzen mit einer gewissen Selbstständigkeit wohnen.
Marstall
Im Marstall waren Pferde und Kutschen untergebracht. Als Wirtschaftsgebäude ist es durch die hoch liegenden Fenster erkennbar und die einfache Innenseite des Portals. Im Innern ist eine gewölbte Decke.
Durch die Fertigstellung neuer Lehrräume im früheren Stallgebäude erfuhr der Unterricht in den fünfziger Jahren eine wesentliche Verbesserung.
Im November 1974 brannte der Dachstuhl der alten Scheune. Das Großfeuer konnte niedergekämpft werden, so dass das Schloss unversehrt blieb.
Querbau
von der Hofseite | von der Parkseite |
Der Querbau wurde 1727 als letztes errichtet. Er verbindet die beiden anderen Flügel des Gebäudes. Ursprünglich hatte der Bau noch eine Durchfahrt vom Hof in den Garten.
Anstelle der Durchfahrt, Lagerräume und bisherigen Altersheimküche kamen nach der Fertigstellung 1951/1952 zwei neue Schulküchen.
Kirche
Im rechten Teil des Querbaus wurde 1729 eine Schlosskapelle über zwei Stockwerke eingebaut. Sie war bis zur Fertigstellung der katholischen Kirche Kupferzell im Jahre 1902 auch für den öffentlichen Gottesdienst der katholischen Gemeinde bestimmt. Den Platz für den Bau stiftete Friedrich Karl II. Die Einrichtung der Schlosskapelle wurde nach der Fertigstellung der Kirche ausgebaut.
Der Glockenturm der Kapelle ist erst später aufgesetzt worden, er befand sich nicht in der Ecke. Als Überrest ist das Türmchen noch heute erhalten. Es präsentiert sich mit einem für diese Gegend unbekannten Doppelkreuz. Zu verdanken ist diese Ausführung der ungarischen Gräfin Judith, Freiin von Reviczky de Revisnie, der zweiten Frau von Karl Albrecht II. Sie brachte das Doppelkreuz aus ihrer Heimat mit.
Bei Umbauarbeiten zu Schulzwecken schenkte man der Schlosskapelle keine Beachtung mehr, da sie zum Zeitpunkt des Verkaufs bereits leer geräumt war.
Im unteren Teil befand sich zu Schulbeginn ursprünglich die Küche samt Speisekammer und Abstellraum mit hoch liegenden kleinen Fenstern. Darin wurde der 1952 der Speisesaal errichtet und im Dezember 1956 fertiggestellt.
Um den Kellercharakter zu nehmen, sind drei Türen und ein Blumenfenster eingebaut worden. Im Jahr 1962 erhielt der Raum Flügeltüren als Verbindung zum Park. Im oberen Stockwerk wurde ein Lesezimmer eingerichtet, das vom Zweck her in ähnlicher Form noch heute erhalten ist.