raf Philipp Ernst (1663 - 1759, 1745 Fürst) war ein baufreudiger barocker Herrscher. Er ließ 1721 anstelle der Ruine eines früheren Herrenhofes ein Amtshaus (das hohe Hauptgebäude) errichten und ein Missionshaus (vom Haupthaus bis zur Schlossturmecke). Der kleine Bau entstand anschließend als Marstall und zuletzt die Querverbindung. Von der Fertigstellung der Schlossanlage im Jahr 1727 zeugt die Jahreszahl MDCCXXVII am linken Schlossflügel. Im rechten Teil des Querflügels wurde eine Schlosskapelle eingerichtet.
Graf Philipp Ernst nahm gegen den Widerstand der protestantischen Linie Hohenlohe-Neuenstein Katholiken auf, beschäftigte Beamte und Handwerker und siedelte Kolonisten aus Tirol, Böhmen und Ungarn links der Kupfer an. So entstand eine kleine katholische Gemeinde in der Oberen Vorstadt. Die Bevölkerung musste jedoch zu dieser Zeit nicht mehr automatisch den Glauben ihres Stammesherren annehmen.
Philipp Ernst richtete in seinem Schloss 1727 eine Kapelle zur Abhaltung des Gottesdienstes ein und stiftete 1734 eine Franziskanermission mit drei Priestern.
Das Schloss war vorerst nur Verwaltungssitz, in dem ein Amtsrat und ein Hofrat ihren Dienst taten. Sein Erbauer lebte weiterhin auf Schloss Schillingsfürst und kam nur selten nach Kupferzell, meist zu Jagdaufenthalten.
b 1767 wohnte Enkel Prinz Karl Albrecht II. (1742 - 1796) dauerhaft in Kupferzell. Als Oberst unter Kaiserin Maria Theresia in Ungarn hatte er die Hofdame Fürstin Judith geb. Freiin von Reviczky von Beothy kennengelernt. Wegen einer 'unstandesgemäßen Ehe' mit der verwitweten Ungarin war Karl Albrecht II. mit seinem Vater, Fürst Karl Albrecht I. (1719 - 1793), zerstritten. 1776, drei Jahre nach der Hochzeit, kam die junge Familie in Kupferzell an und durfte nicht in Waldenburg wohnen. Als Wohnsitz wurde ihnen das zweitrangige Schloss in Kupferzell zugewiesen.
Fürstin Judith brachte 13 Kinder zur Welt und lebte nach dem Tode ihres Mannes 1796 noch 40 als Witwe in Kupferzell. Der älteste Sohn Karl Albrecht III. ist Stammvater der Linie Hohenlohe-Waldenburg.
Die auf drei Priester gestiftete Mission wurde vom Fürsten auf einen Franziskaner reduziert, der als Pfarrer eingesetzt wurde.
udiths Sohn, Karl Albrecht III. ließ im linken Schlossflügel Zimmer einrichten und das Wappen anbringen. Da seine erste Frau bereits mit 23 starb, vermählte er sich 1813 neu mit Prinzessin Leopoldine von Fürstenberg. Diese war jedoch in Kupferzell nicht glücklich und hielt sich die meiste Zeit im Schloss ihres Vaters in Donaueschingen auf. Hier gingen auch die 1814 und 1819 geborenen Kinder zeitweise zur Schule.
Karl Albrecht III. erlebte 1806 in Kupferzell die Mediatisierung des Hauses Hohenlohe. Er trat 1807 seinem Bruder Franz die Herrschaft Schillingsfürst ab. Das Amt Kupferzell unterstand von nun an Waldenburg.
Mit dem Verlust der politischen Selbstständigkeit wurden die Herrschaftsgebiete vom neugegründeten Königreich Württemberg durch König Friedrich I. von Württemberg einverleibt. Schillingsfürst kam zu Bayern.
Die zunächst noch bestehenden Einkünfte als Grundherren wurden nach der Revolution 1848/1849 als Privilegien abgeschafft. Damit hatten die Hohenloher Adelshäuser noch umfangreichen Grund- und Waldbesitz, aber keine Steuereinnahmen mehr. Die zwei Hofhaltungen mit fürstlichem Lebensstil wurden zu teuer.
Karl Albrechts III. lebte später mit der ledigen Bürgerstochter Jacobina Leyrer aus Schillingsfürst zusammen, bevor er sich im Alter nach Mergentheim zurückzog. Sie gebar in den Jahren 1823 bis 1827 vier Kinder, die unter dem Namen ‚Gleichen' aufwuchsen.
Sohn Friedrich Karl I. gab Kupferzell vor dem hochgelegenen Waldenburg den Vorzug als Residenz.
m Jahr 1840 heiratete Friedrich Karl I. sein Bäsle Therese von Hohenlohe-Schillingsfürst. Der Fürst bewohnte gelegentlich das Schloss. Er sanierte die zerrütteten Finanzen und übergab 1869 die laufenden Geschäfte an seinen Sohn Fürst Nikolaus. Dieser residierte von nun an im Kupferzell.
Friedrich Karl I. indess machte sich unter der Gelehrtenwelt einen Namen u. a. als Numismatiker, Siegelkundler und Geschichtsschreiber. Unter seinen illustrierten Werken befand sich auch eine grundlegende Arbeit über die Trikolore Schwarz-Rot-Gold, die als Revolutionsfahne geschmäht war.
Thereses Schwester Amalie hatte sich auf dem väterlichen Schloss Schillingsfürst in den Maler Richard Laucherer verliebt. Nach Kupferzell soll sie sich oft trauernd zurückgezogen haben. Im Park erinnert die steinern gefasste Amalienruh daran. Die Familie lehnte die nicht standesgemäße Beziehung ab und schickte Amalie nach London. Am Hofe der Queen Victoria konnten sich Amalie und Laucherer verloben. Nach der Aussöhnung mit den Eltern heirateten sie 1857, wobei Amalie auf ihren Adelstitel verzichtete.
ach dem Tode Friedrich Karl I. im Jahre 1884 drohte dem Schloss der Verfall. Fürst Nikolaus, sein Nachfolger, bot es der Gemeinde zum Kauf an. Wegen anderer Streitigkeiten kam der Verkauf nicht zustande.