Fürstenzug
Da sich die Außenwand des Stallhofes vom Dresdner Schloss in schlechtem Zustand befand, forderte der sächsische Minister Graf von Beust 1861, diese neu zu gestalten. Es vergingen drei Jahre, bevor ein eher unbekannter Hinstorienmaler den Zuschlag für seinen Entwurf erhielt. Nach der Idee von Wilhelm Walther sollten die sächsischen Regenten als langer Reiterzug der sächsichen Geschichte abgebildet werden. Auf knapp 102 Metern wurden 800 Jahre dargestellt, von Konrad dem Großen (Regierungszeit 1123 - 1156) bis zu den aktuellen Kronprinzen und späteren Königen.
1876 war das Werk beendet. Dabei krazte Walter sein Kunstwerk in Sgraffito-Technik in den Putz, was diesen bereits nach Jahren bröckeln ließ. Um den Fürstenzug vor dem Verfall zu retten, wurde das Wandgemälde nach und nach von acht Porzellanmalern auf Fliesen aus der Porzellanmanufaktur Meißen übertragen. Die letzte der 25.000 Kacheln wurde 1907 angebracht. Der Reiterzug gilt damit als größtes Porzellanbild der Welt.
Durch die Bombardierung der Stadt 1945 wurden 200 Stück beschädigt; sie wurden später ersetzt.
Beim Dresdener Stadtfest 2007 zeigte sich der Fürstenzug lebendig. Zum dritten Mal wurde sächsische Geschichte damit greifbar und verständlich.
EIN FÜRSTENSTAMM, DESS HELDENLAUF REICHT BIS ZU UNSERN TAGEN, IN GRAUER VORZEIT GING ER AUF MIT UNSRES VOLKES SAGEN. |
DU ALTER STAMM SEI STETS ERNEUT IN EDLER FÜRSTEN REIHE, WIE ALLE ZEIT DEIN VOLK DIR WEIHT DIE ALTE DEUTSCHE TREUE. |
Buchstabenstein
Die Tafel mit dem Stein und der dazugehörigen Erklärung befindet sich an einem Gebäude auf dem Neumarkt.
Der "Buchstabenstein" ist eine Replik vom Buchstabenstein in Meißen, der unterhalb von Sankt Afra in der Mauer am Stufenweg eingelassen ist. Man nimmt an, dass dieser Stein von 1700 ein Portalschlussstein war.
Auf diesem Stein ist das Monogramm mit den vier Großbuchstaben A - B - C - E so ineinander verschlungen, dass man mit einiger Phantasie sämtliche Buchstaben des Alphabets erkennen kann.